Jazz Podium 11/16:

Jazzthing 116:


"Das Vibraphon gehört schon seit den 1930er Jahren zum Jazz, als Lionel Hampton und Red Norvo es einführten. Doch die Zahl der Vibraphonisten ist immer überschaubar geblieben. In Deutschland steht Wolfgang Schlüter seit Jahrzehnten in der ersten Reihe, der auch lange Zeit in der NDR Bigband spielte und mit einem ECHO und dem Albert Manqelsdorff Preis ausgezeichnet wurde. Jetzt hat er im Duo mit seinem langjährigen Pianisten Boris Netsvetaev eine intime Aufnahme vorgelegt, die die enge Verbundenheit der beiden widerspiegelt. Das Programm besteht überwiegend aus Eigenkompositionen, die Schlüter sehr melodisch interpretiert. Netsvetaev begleitet nicht nur kongenial, sondern setzt auch gelungene solistische Höhepunkte, so etwa gleich im ersten Stück "Blues for Michael", das Schlüter schwungvoll und inspiriert einleitet, oder in .Jukhens dilemma". Es wechseln sich Balladen und schnellere Stücke wie Tadd Damerons "Hot house" ab, doch unabhängig vom Tempo besticht vor allem das harmonische Zusammenspiel des Duos."

 

"Er scheint einen späten Kreativitätsschub zu erleben: Am 12. November feiert der Vibrafonist Wolfgang Schlüter seinen 83. Geburtstag und auf seinem neuen Album befinden sich gleich sieben neue Eigenkompositionen. Dabei lässt etwa das sanft schaukelnde "Time And Tide" die Töne in der Luft hängen, die sich erst allmählich zu einer Melodie formen, dazu gesellen sich musikalische Erinnerungen wie "Summertime In Rhen" oder "Kinderträume" und ein paar Standards, die Schlüter "schon immer mal aufnehmen wollte". Sein Partner ist der Pianist Boris Netsvetaev, der sensibel, aber immer auch akzentuiert auf die Ideen seines Gegenübers eingeht. „Breathing As One" ist wie ein schöner Traum, von dem man sich wünscht, dass er nie vorübergehen würde; in diesem Fall erfüllbar: einfach die CD neu starten. rt"